Die meisten von uns sind seit vielen Jahren im Internet unterwegs, ohne bis dato eine spezielle Versicherung dafür abgeschlossen zu haben. Doch aktuell machen immer mehr Versicherer auf das Angebot der Cyberversicherung aufmerksam. Wer kann wirklich davon profitieren und was steckt hinter diesem Angebot? Diesen Fragen wollen wir hier in diesem Artikel nachgehen.
Die Cyberversicherung
Bei der Cyberversicherung handelt es sich um eine Police, die vor allem solche Schäden abdeckt, die im Zusammenhang mit digitaler Kriminalität stehen. Die ersten Cyberversicherungen waren vor allem für Unternehmen gedacht, die sich einen zusätzlichen Schutz vor diesen Fällen wünschten. Inzwischen haben aber auch Privatpersonen die Möglichkeit, sich für eine solche Police zu entscheiden und künftig sicherer auf dem digitalen Terrain unterwegs zu sein.
Eine Cyberversicherung kann zum Beispiel zahlen, wenn es zu einem Betrugsfall beim Online Shopping kam und dadurch ein Schaden entstanden ist. Darüber hinaus bietet die Versicherung ihre Dienste an, wenn durch einen Cyberangriff wertvolle Daten verloren gegangen sind oder das gesamte System wiederhergestellt werden muss. In Anbetracht der hohen Kosten, die in einem solchen Fall auflaufen können, erscheint die Cyberversicherung vielen als eine passende Alternative.
Eine Versicherung der Zukunft?
In jüngerer Vergangenheit haben nur wenige Privatpersonen die Notwendigkeit gesehen, eigens eine Cyberversicherung für ihre digitale Sicherheit abzuschließen. Dies könnte sich aber schon in den nächsten Jahren ändern. Schließlich erfasst die Digitalisierung immer mehr Bereiche unseres Lebens, wodurch am Ende des Tages auch die potenzielle Angriffsfläche wächst.
Je stärker wir selbst an der Digitalisierung teilhaben, desto wichtiger wird die Absicherung für den Schadensfall. Einige Experten sprechen deshalb von einer Versicherung der Zukunft, die in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird.
Welche Cyberrisiken sind schon versichert?
Vor dem Abschluss einer solchen Police lohnt es sich, einen Blick auf all die Cyberrisiken zu werfen, die schon durch andere Versicherungen abgedeckt sein können. Sollte ich zum Beispiel ohne böse Absicht ein schädliches Internetvirus an andere Personen weiterleiten, so kann die Private Haftpflichtversicherung für den entstandenen Schaden aufkommen. Selbst der Diebstahl von persönlichen Daten, zum Beispiel bei einem Phishing-Angriff, ist zum Teil schon versichert. Denn Hausratversicherungen bieten die Möglichkeit, den Schutz auch auf diese digitalen Aspekte auszuweiten, um im Alltag auf der sicheren Seite zu sein. Nicht alle relevanten Cyberrisiken, denen wir im World Wide Web ausgesetzt sind, müssen also gesondert versichert werden.
Für wen ist die Cyberversicherung sinnvoll?
Wenn die Cyberversicherung am Ende vor allem eine zusätzliche Absicherung gegen Cyberrisiken darstellt, für wen ist sie dann sinnvoll? Die Verbraucherzentrale NRW verweist an diesem Punkt vor allem auf Unternehmen, die mit sensiblen Daten zu tun haben. Ihr Betrieb kann stark gestört werden, sollte es zu einem digitalen Angriff kommen. Entsprechend hoch wären die Folgekosten, die mithilfe der Police gut abgefedert werden können.
Weniger wichtig ist die Cyberversicherung für alle Privatpersonen, die das Internet im normalen Umfang nutzen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie über Klauseln in ihren Hausratversicherungen oder die private Haftpflicht schon anderweitig abgesichert sind. Hier lohnt sich die Prüfung der bestehenden Verträge.